Nyambaatar Khadbaatar

Nyambaatar hält nicht zurück mit seinen Wünschen. Er möchte die ehemals grosse Filmindustrie der Mongolei wiederbeleben, ein einzigartiges Genre für mongolischen Film schaffen und dazu das Knowhow in der Szene anheben.

Sein ganzes Leben hat er sich auf das Filmemachen konzentriert. Er hat alles auf eine Karte gesetzt ‑ und geht Schritt für Schritt seinen Weg.

Nyambaatar ist Autodidakt. Er gilt als Nachwuchstalent.

Seine Wünsche wirken angemessen, wenn man ihn in seinem Element erlebt. Er hat das Potential, hat die Kraft, das Netzwerk in der Mongolei und den Mut, sie zu verwirklichen. Er will noch viel lernen, möchte auch von Fachpersonen aus dem Ausland lernen und endlich auch einen eigenen Film realisieren.

 

Die Bedingungen in der Mongolei sind hart für Menschen wie ihn. Mit einem Minimum an Technik und wenig Geld realisieren sie ihre Projekte. Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt es praktisch nicht.

Deshalb unterstützt ihn Mandach Naran seit 2018. Nachdem erste Kontakte hier in der Schweiz ihn als sehr talentiert einschätzten, realisierte er 2019 ein erstes Projekt für einen Schweizer Auftraggeber. Daraus ergab sich ein weiterer Auftrag für 2020. Mehr dazu hier…

Sein grösster Wunsch ist es, für eine Weile bei einem Betrieb in der Schweiz mitzuarbeiten, um noch professioneller zu werden.

Durch die Pandemie sind in der Mongolei viele Wirtschaftszweige eingebrochen. Auch Künstler in einem Angestelltenverhältnis arbeiten nicht selten zu einem sehr niedrigen Gehalt oder mit grossen Lohnzahlungslücken, um ihre Projekte überhaupt weiterverfolgen zu können.»

Biographie

«Als Teenager war ich ein Schlitzohr», erzählt Nyambaatar und grinst dabei. Dann wird er ernst. «Aber ich wusste schon früh, was ich machen wollte. Für mich gab es nur einen Weg.»

Das Studium mit Fokus Grafikdesign brach er nach zwei Semestern ab. «Die hatten keine Ahnung», meint er. «Was wir lernten war veraltet und unrelevant. So kam ich nicht voran.»

Also begann er bei einer Produktionsfirma für Fernsehshows als Praktikant. «Ich habe ganz unten angefangen. Aber das war genau das Richtige. Ich lernte in allen Bereichen. Später nahm mich ein Profi unter seine Fittiche. Und so ging es weiter. Ich lernte von jedem das, was er zu bieten hatte. Auch aus dem Internet holte ich mir, was ich konnte.»

Nyambaatar realisierte immer auch Projekte neben seinen Anstellungen. 2015 gründete er mit zwei Freunden ein eigenes Unternehmen. «Es lief gut», erzählt er. «Aber irgendwann sehnte ich mich nach einem regelmässigeren Einkommen. Die Umstände in der Mongolei können einen ermüden.» Ein führendes Unternehmen für Vermarktungsstrategie und Kommunikation engagierte ihn. Innert kürzester Zeit baute er für sie eine Abteilung für Film auf. Sein Team realisiert Imagefilme und Werbung, 2019 erhielt er den Titel «Mitarbeiter des Jahres».

«Diese Zeit war spannend. Ich war immer mittendrin. Ich habe viel gelernt, auch im Bereich Führung von Mitarbeitern.» Nyambaatar ist dankbar für jeden Schritt auf seinem Weg. Sein Ziel verliert er dennoch nie aus den Augen.

«Es zieht mich zu neuen Herausforderungen. Es ist jetzt Zeit, den nächsten Schritt zu tun», sagt er. Man sieht ihm an, dass er kaum warten kann.

«Da ist etwas in mir drin, das will gelebt sein. Ich muss es entwickeln und herauslassen. Tönt das komisch? Es ist wie ein Drang. Ein innerer Leitfaden zeigt mir den Weg. Nichts wünsche ich mir mehr als dem entsprechen zu können, was da drin ist. Es ist schwierig, das mit der Realität zu verbinden. Die Realität braucht viel Geduld. Immer wieder stosse ich an die Grenzen des Möglichen.»

Er verstummt für einen Moment. Dann beginnen seine Augen erneut zu funkeln und er fügt hinzu: «Aber für was ist das Leben da, wenn nicht, um Unmögliches möglich zu machen?»

Arbeiten

Special Olympics World Games 2019 – Team Mongolei

Spielfilm Mukhar gudamj

In der Schweiz: Waldschutz Schweiz Imagefilm

Werbefilm

Werbefilm