Wir setzen Projekte um, die wir verstehen und bei denen wir eine Chance sehen, mit wenig viel zu bewirken.

Aufgrund der Covid-Pademie mussten alle Projekte unterbrochen werden. Sobald die Grenzen wieder öffnen und die Kontakte wieder vollständig hergestellt sind, wird Mandach Naran entscheiden, wie es mit den einzelnen Projekten weitergeht. Bestimmend wird die Lage vor Ort sein und die damit verbundenen Bedürfnisse der Menschen. Änderungen der Projekte sind nicht ausgeschlossen.

Ger Projekt

Seit 2014

Was wir tun

Mandach Naran vergibt Jurten an sozial benachteiligte Frauen mit Kindern in der Mongolei.

Begünstigte werden anhand folgender Kriterien ausgewählt:

  • Geschlecht (weiblich)
  • Notsituation
  • Bereitschaft, aktiv an einer besseren Zukunft zu arbeiten
  • Zuverlässigkeit / Verantwortungsbewusstsein
  • Alter

Das Ziel ist es, Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlichen Hintergrundes zu unterstützen. Frauen, die trotz schwieriger Lebenssituation an einer besseren Zukunft arbeiten, diese jedoch nicht aus eigener Kraft verwirklichen können. Diesen Frauen geben wir eine Starthilfe.

Eine Vorauswahl erfolgt mit Hilfe von Gerelt Mur NGO, lokalen Behörden, Sozialarbeitern, dem Mandach Naran-Netzwerk selbst inkl. allen Frauen, die der Mandach Naran Familie angehören sowie weiteren Organisationen, mit denen Mandach Naran Zusammenarbeiten eingeht. Mandach Naran besucht jede Kandidatin zum persönlichen Gespräch und wählt die definitiv zu Begünstigenden.

Hintergrund

Alkoholismus ist in der Mongolei weit verbreitet –  dementsprechend häufig sind Fälle häuslicher Gewalt, gerade in ärmeren Gegenden.

Alleinstehende Frauen haben es schwer, die soziale Unterstützung des Staates ist minimal. So enden viele Frauen in der Armut, während ihre Kinder in prekären Verhältnissen aufwachsen oder sich auf der Strasse wiederfinden.

Ein Zuhause kann die Abwärtsspirale aufhalten. Es bietet einen sicheren (Schutz-)Raum.

Auch erlaubt es dieser den Frauen, die Kinder allein zu lassen, um arbeiten zu gehen. Damit können sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und damit beginnen, an einer besseren Zukunft zu arbeiten.

Nicht zu unterschätzen ist die Hoffnung, welche die Aktionen von Mandach Naran in den Beteiligten wecken. Die Hoffnung auf das Gute – der Glaube, dass eine bessere Zukunft möglich ist – wirkt wie ein Kraftstoff. Mit seiner Hilfe können sich die Frauen aus ihrem alten Leben befreien.

Wieviel kostet eine Jurte?

Wir vergeben 5-Wand Jurten mit Holzboden und, falls nötig, Ofen von guter Qualität. Die Preise für Jurten variieren je nach Stadt, Grösse und Qualität.

Preis 2017: ca. 900 CHF

Preis 2019: ca. 960 CHF

Preis 2021: ca. 1100 CHF

Preis 2023: ca. 1200 CHF

Begünstigte
Begünstigte 2023

Im Sommer 2023 konnte Mandach Naran 7 Jurten vergeben. Die Zusammenarbeit mit der Jurtenfirma von 2022 wurde weitergeführt. Das Mandach Naran Frauennetzwerk war aktiv beteiligt und schlug selbst einige Frauen vor. Von allen Frauen, die wir kennengelernt haben, erhielten ca. 45% eine Jurte. Damit ist der Prozentsatz von Ablehnungen im Gegensatz zu den vorausgegangenen Jahren deutlich angestiegen. Mandach Naran hat aus diesem Grund neue Partner ins Boot geholt und die Kriterien innerhalb des Netzwerks nochmals verstärkt kommuniziert.

Sorantuya
Sorentuya ist eine starke, zurückhaltende Frau, die sofort mit anpackt. Sie lebte mit ihren vier Kindern im Norden. Ihr Mann war schwerer Alkoholiker und unterstützte sie kaum im Alltag. Sie arbeitete, besorgte den Haushalt und kümmerte sich um die Kinder. Solange ihr Mann betrunken war, ging alles gut. Doch wenn er nüchtern war, wurde er aggressiv. Wenn sie die Kinder beschützte, drohte er, sie zu schlagen. Als sie die Situation nicht mehr weiter ertragen konnte, floh sie mit allen vier Kindern nach Ulaanbaatar und reichte die Scheidung ein. Sie hatte nicht mehr als ihre Kinder und die Kleider, die sie trugen. Ihre Schwester, die ebenfalls in der Stadt lebte, half ihr. Die Jurte, in der sie seither lebte, gehörte ihrer Schwester und das Stück Land, zu dem sie schaute, ihren Verwandten, die ausser Landes waren. Sie hatte Glück. Sorentuya gelang es mit dieser Hilfe, in der Stadt Fuss zu fassen. Sie fand Arbeit als Reinigungskraft und begann auch in einer nahen Bäckerei auszuhelfen. Da die Heirat ihrer ältesten Tochter jedoch kurz bevor stand, wusste sie, dass sie die Jurte bald abgeben musste. Das hart verdiente Geld reichte jedoch so schon kaum bis Ende Monat. Ihr und den Kindern drohte also erneut, obdachlos zu werden.
Die Jurte von Mandach Naran stabilisiert ihr Leben massiv. Sie schenkt ihr die Sicherheit, ein Heim zu haben, das ihr nicht genommen werden kann. So kann sie sich auf ihre Arbeit und die Erziehung ihrer Kinder konzentrieren und versuchen, jeden Monat genug Geld für sie alle zu erwirtschaften.

Erdenejargal
Erdenejargal lebte bis vor drei Jahren ein glückliches Leben. Mit 19 hatte sie ihren Mann geheiratet und sie waren über zehn Jahre glücklich zusammen. Doch dann verstarb ihr Mann eines Nachts unerwartet und ihr bekanntes Leben endete mit seinem. Die Familie ihres Mannes gaben ihr die Schuld an seinem Tod und distanzierten sich von ihr. Sie stand mit nichts als ihren Kleidern und den Kindern auf der Strasse. Sie rettete sich in ein Mietzimmer, ihre Familie half ihr, soweit möglich. Es war eine sehr schwere Zeit. Als sie plötzlich sehr krank wurde und wenig später eines ihrer Kinder einen schweren Unfall hatte, wurde ihr Leben so schwer erschüttert, dass sie keinen Ausweg mehr sah. Wie schon beim Tod ihres Mannes teilten ihr die Weisen mit, sie müsse Schamanin werden und dieses Erbe akzeptieren. In ihrer Not gab sie nach. Sie wurde Schamanin. Und ihre Gesundheit verbesserte sich. Doch nicht nur das, auch der Zustand ihres Sohnes stabilisierte sich. Im Spital traf sie auf eine Frau, die ihr spontan einen Jurtenplatz auf einem Stück Land ausserhalb der Stadt vermittelte und ihr vorübergehend ihre Jurte zur Miete gab. Sie verdient etwas Geld, in dem sie Holzbündel packt. Es ist schwere körperliche Arbeit, die sie aufgrund ihrer nicht weit zurückliegenden eigenen Erkrankung eigentlich nicht tun sollte, doch sie hat keine Wahl. Die Medikamente ihres Sohnes kosten Geld. Also verheimlicht sie ihren Kindern, was sie tut und versucht, durchzuhalten. Vor kurzer Zeit traf sie dann eine Frau aus dem Mandach Naran Netzwerk, die sie an als Begünstigte vorschlug.
Die Jurte ist für Erdenejargal wie ein Wunder. Sie ist noch am selben Tag eingezogen. Da sie keinerlei Möbel besass, bekam sie neben der Jurte auch einen Ofen und ein Bett. Sie ist zuversichtlich, dass sie Schritt für Schritt wichtige Anschaffungen machen kann. Da sie nun keine Miete mehr zahlen muss, hat sie die Chance, manchmal etwas mehr Geld für solche Dinge zur Seite zu legen. Sie fühlt sich gestärkt und hat neue Hoffnung gewonnen für ihr Leben. Das Mandach Naran Netzwerk gibt ihr Halt und bringt sie immer wieder zum Lachen.

Begünstigte 2022

Mandach Naran hat im Sommer 2022 13 Jurten vergeben – ein neuer Rekord.

Für eine Jurte haben wir dank einer PR Aktion für die Jurtenfirma und der grossen Stückzahl rund 1100 CHF bezahlt. Somit konnten wir einen Grossteil der Teuerung abfedern und mehr Geld für Frauen ausgeben. Zusätzlich zu den Jurten verteilten wir teilweise auch Öfen und in einigen Fällen sogar Betten.

Wir haben Frauen kennen gelernt, die ohne eigenes Verschulden in eine missliche Lage geraten waren. Wir haben Frauen ausgewählt, die voller Mut ihrem Leben begegneten, voller Kreativität ihr Möglichstes taten. Wir haben Schwestern gefunden, sie mit offenen Armen in unsere Familie aufgenommen und voller wohlwollendem Staunen ihre ersten Schritte in ein neues Leben begleitet.

 

Zezegma

Im Alter von 2 Jahren gab Zezegmas Mutter ihre Tochter in die Familie ihrer Schwester. Dort wuchs sie als Hilfskraft auf, ohne das Gefühl, geliebt zu werden. Sie machte Arbeiten von Jungen und wurde von den anderen Kindern ignoriert. Tief eingeprägt haben sich ihr die Mahnungen der Adoptivmutter, sie solle sich nie auf einen Mann einlassen. Nachdem sie eine Vergewaltigung erlitten hatte, bleibt sie ihr Leben lang allein. Für ihren Sohn tut sie alles, was ihr möglich ist.

Die beiden leben in einer heruntergekommenen Hütte auf einem kleinen Stück Land in der Hauptstadt, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Zur Familie ihrer Adoptivmutter hat sie keinen Kontakt mehr. Nachdem sie ein Stelle in einer Supermarktkette ergattert hat und ihr Sohn ins Programm von Bayasgalant aufgenommen wird, stabilisiert sich ihr Leben etwas. Sie geniesst den Kontakt zu ihren Arbeitskollegen und kann ihrem Sohn regelmässig Essen kochen.

Sparpotential hat sie auch mit der neuen Arbeit jedoch keines. Zezegma kämpft noch immer mit ihrer Geschichte und dem Gefühl, nicht geliebt zu werden. Sie akzeptiert das Leid ihres Lebens, indem sie sich vergegenwärtigt, dass andere es ebenfalls schwer haben.

Die Gespräche mit Mandach Naran bringen die alten Wunden zum Vorschein und leiten eine Heilung ein. Sie staunt darüber, wie freundlich und gleichwertig sie angesprochen wird und blüht dadurch regelrecht auf. Langsam beginnt sie, sich selbst die Liebe zu geben, die sie bisher von anderen Menschen erwünscht hatte. Dadurch öffnet sich ihr Blick auch für die Freundlichkeiten, die sie im Alltag bisher übersehen hatte. Eine Jurte zu bekommen ist wie ein grosses Wunder in ihrem Leben. Ein Zeichen, dass sie wertgeschätzt wird. Es verändert alles für sie.

 

Tserenpagma

Tserenpagma ist 27 und seit zwei Jahren Witwe. Die Familie ihres Mannes nahm ihre Jurte und Einrichtung, so dass sie mit ihren fünf Kindern mit nur den Kleidern am Leib auf der Strasse stand. Zuflucht fand sie in der kleinen Jurte ihrer Eltern, die sie seither mit ihnen und ihrer jüngeren Schwester teilt. Tserenpagma verlor jedoch nie den Mut. Die scheue junge Frau macht eine Ausbildung zur Biologielehrerin und widmet sich in jeder freien Minute der Herstellung von wunderschönen gestrickten Schuhen und natürlicher Seife, mit der sie ein gewisses Einkommen erzielt. Handarbeiten sind ihre Leidenschaft. Zusammen mit ihrer Mutter hat sie vor einigen Monaten all ihr Geld für ein Stück Land am Rand der Hauptstadt ausgegeben. Sie schätzt die frische Luft dort und möchte mit den Kindern Bäume pflanzen. Sie ermutigt ihre Kinder, ihre Talente zu entwickeln und erklärt ihnen den Wert der Natur. Sie glaubt daran, dass sie es schaffen kann, wenn sie hart arbeitet und ihr bestes gibt.

Die Jurte ermöglicht es ihr, zusammen mit ihren Kindern ein Heim zu schaffen. Etwas Distanz zu ihren Eltern und der Schwester beruhigen das Zusammenleben, das durch die Enge etwas strapaziert war. Die Jurte bietet den Kindern eine ruhigere Umgebung, um zu lernen und ihr selbst mehr Platz, um ihre Handarbeiten zu machen. Emotional bedeutet die Unterstützung, dass sie beginnt, mehr aus sich herauszukommen. Sie kann es sich erlauben, fröhlicher zu sein. Das wirkt sich positiv auf die Kinder aus.

 

Odonchimeg

Odonchimeg ist 47 und lebt mit ihrem Sohn in einem kalten Kellerraum. Ihr Mann hatte sie verlassen, als der Junge noch sehr klein war. Ihre Geschwister gaben den Kontakt zu ihr auf, als bei ihr ein Gehirntumor diagnostiziert wurde. Als sie für längere Zeit ins Krankenhaus musste, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren Sohn ins Waisenhaus zu geben. Dieser rannte jedoch von dort weg und fand den Weg zurück zu ihr. Im Programm von Bayasgalant blüht ihr Sohn auf. Er ist sehr klug und meistens der Klassenbeste. Sie selbst ist sehr interessiert, Neues zu lernen. Sie besass einmal ein Stück Land. Dieses verlor sie jedoch an die lokale Administration, die es für einen Kindergarten einforderte. Da anstelle eines Kindergartens später jedoch Neubauten auf dem Land platziert wurden, möchte sie mehr über Gesetze lernen. Ihr Tumor stellte sich als gutartig heraus, dennoch kann sie noch immer nur sehr reduziert arbeiten. Sie ist sehr aufmerksam. Sie lernt von allem, was um sie herum geschieht und spricht sogar etwas Englisch.

Mit der Jurte erhält sie die Chance, dem kalten Kellerraum zu entkommen und ein warmes, sicheres Zuhause zu schaffen, in dem ihr Sohn gut lernen kann. Sie selbst fasst neuen Mut, einen Schritt weiterzukommen in ihrem Leben und ihre Studien voranzutreiben.

 

——

Wir stehen ein für unsere Frauen – Mandach Naran hat mitgeholfen, eine unschuldige Frau vor dem Gefängnis zu bewahren.

Firmen suchen sich manchmal die Schwächsten, um Kosten abzuwälzen. So geschehen bei einer Frau, die in die Mandach Naran Familie aufgenommen wurde. Ihr Ex-Arbeitgeber, wo sie nur 2 Monate beschäftigt war und nicht den ganzen Lohn erhalten hatte, beschuldigte sie, Waren im Wert von 2 Mio MNT gestohlen zu haben. Eine Summe, die nur schwer zu stehlen ist in so einer kurzen Zeit. Da ihr Haushalt aus weniger als nichts bestand, war niemandem klar, wo die Waren oder das Geld gelandet sein sollten. Doch für die Firma ging es darum, ihre Verluste durch regulären Diebstahl abzuwälzen. Als sich die Frau Mandach Naran anvertraute, weil ihr das Arbeitsgefängnis drohte und sie nicht mehr wusste, was sie noch tun konnte, organisierten wir einen ordentlichen Anwalt. Die Schwangere litt solchen Stress, dass eine Fehlgeburt drohte. Ihre zwei Kinder wären unbetreut, wenn sie ins Arbeitsgefängnis musste. Als Jurtenempfängerin kannten wir ihre Lebensgeschichte und verstanden, was sie durchmachte. Wir intensivierten die Vernetzung mit anderen Mandach Naran Frauen, um ihre Einsamkeit zu durchbrechen und Freundschaften zu schaffen, die im Alltag ansprechbar waren.

Nach vertieften Abklärungen wurde klar, dass ihre Unschuld auf Papier aufgrund einer fehlenden Ladenüberwachung nicht zweifelsfrei zu beweisen war. Eine solche Ungerechtigkeit konnten wir jedoch nicht stehen lassen – also beglich Mandach Naran den Betrag, bewahrte die Kinder damit vor dem Waisenhaus und schenkte der Frau einen Neuanfang.
Wie gross die Erleichterung und Freude war, kann man nicht beschreiben. Aus eigener Kraft hätte sie dieses unverdiente Schicksal nicht abwenden können. Doch als Mitglied der Mandach Naran Familie hat sie nun Schwestern, die ihr zur Seite stehen, sie beraten, ihr im Alltag unter die Arme greifen, bis sie stabil auf eigenen Füssen stehen, und selbst andere unterstützen kann.

 

Begünstigte 2019

Oyunhand

Ulaanbaatar

Oyunhand kommt aus dem Tuv Aimag, ging bis zur achten Klasse in die Schule und wurde früh schwanger. Als die Beziehung scheiterte, machte sie das in den Augen ihrer Familie zu einer Versagerin. Sie verliess ihren Mann trotzdem. Die Eltern nahmen ihr Geld und setzten sie mit ihren Kindern auf die Strasse – mitten im Winter. Seit dieser Zeit weiss sie, wie wertvoll ein eigenes Zuhause ist.

Sie zog in die Hauptstadt, baute sich ein neues Leben auf. Der Vater ihres zweiten Kindes war noch schlimmer, er war Alkoholiker und sie stritten ständig. Als sie sah, dass ihre Freundin allein gut zurecht kam, trennte sie sich von ihm. Seither sind sie und ihre Freundin ein unzertrennliches Team. Die zwei Frauen halten sich gegenseitig positiv, geben sich Kraft und Halt und kümmern sich gemeinsam um die Kinder, wenn eine arbeitet.

Oyunhand lebt in einer Jurte, die ihr von Freunden, einem alten Ehepaar zur Verfügung gestellt wird, solange sie sie repariert und instand haltet. Die Jurte steht auf dem Land ihrer Eltern, die ständig drohen, sie hinauszuwerfen. Wenn sie sie jetzt in der Stadt besuchen, werden sie verbal ausfällig. Doch Oyunhand und ihre Freundin haben für alle Eventualitäten Pläne gemacht.

Die Jurte bedeutet für Oyunhand Unabhängigkeit von ihrer Familie. Eine Unabhängigkeit, die ihr Sicherheit gibt. Durch sie kann sie endlich ihr Leben weiter stabilisieren und den nächsten Schritt tun.

 

Bolormaa

Ulaanbaatar

Bolormaa wurde gleich nach der Highschool schwanger mit ihrem ersten Sohn, der inzwischen 17 Jahre alt ist. Es funktionierte nicht mit ihrem Mann, weshalb sie sich schliesslich trennten. Er unterstützt seinen Sohn und hilft ihr dadurch.

Ihr zweiter Sohn (2 Jahre, geboren 2017) kam mit deformierten Beinen zur Welt. Die Ärzte sagten, wenn er sofort behandelt werde, bestehe eine Chance, dass er laufen könne. Der Vater ertrug das Schicksal nicht, begann zu trinken und wurde in der Folge gewalttätig. Bolormaa indes nahm ihren Mut zusammen, verkaufte ihren ganzen Besitz, machte Schulden und reiste mit ihrem jüngeren Sohn ins Ausland, um ihn behandeln zu lassen. Die Behandlung brachte eine Verbesserung, jedoch wird ihr Kind nie laufen können. Der Kleine kann sich aufrichten, muss jedoch auf den Knieen kriechen.

Tapfer versuchte sie ihre Schulden zu bedienen und sparte für einen Teppich, damit die Knie ihres Sohnes nicht so wund werden würden.

Die Jurte bedeutet Bolormaa alles. Die Erfahrung, ihr Zuhause zu verlieren, will sie auf keinen Fall ein zweites Mal machen. Nun kann sie Geld sparen anstatt es in die Miete eines Zimmers investieren zu müssen. Ihre Zuversicht ist zurück.

 

Bazargur

Ulaanbaatar

Bazargur wuchs bei ihrem Vater auf dem Land auf. Da die Mutter das Mädchen verlassen hatte, war die Beziehung zu ihr seit jeher gestört. Als ihr Vater starb, als Bazargur gerade 21 war und sie schwanger wurde, änderte sich ihr Leben drastisch. Der Vater des Kindes verliess sie noch während der Schwangerschaft für eine andere. Ihr blieb keine Wahl, sie zog mit ihrer Tochter in die Hauptstadt zu ihrer Mutter.

Die Familie ihrer Mutter behandelten Bazargur als Aussenseiterin und benutzten sie als Arbeitssklavin. Sie erduldete psychologische Abwertung und ständige Angriffe.

Bazargur arbeitet, nach Schichtende ihres regulären Jobs, zuhause weiter.

Sie wusste immer, dass sie weg musste von dieser Familie, die ihr und ihren Kindern zeitweise ein Dach über dem Kopf verweigerte. Doch die Armut hinderte sie daran. Sie besass nichts und konnte sich nichts leisten. Aus eigener Kraft schaffte sie es nicht, sich aus dieser Situation zu befreien.

Bazargur selbst streitet nicht. Sie ist in sich gekehrt, achtet auf einen ordentlichen Eindruck und versucht unauffällig zu bleiben. Sie ist als zuverlässige, verantwortungsvolle und nette Mitarbeiterin bekannt.

Die Jurte, die an einem anderen Ort steht als das Haus ihrer Mutter, gibt ihr die Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen. Gerade noch zur rechten Zeit, denn ihre Tochter ist schwanger.

Begünstigte 2017

Byambasuren

Ulaanbaatar

Byambasuren litt in ihrer Ehe unter heftiger häuslicher Gewalt. Als sie ins Spital eingeliefert werden musste, trennte sie sich von ihrem Mann und kam mit ihren drei Kindern bei ihrer Mutter unter. Als diese jedoch aufs Land zurück musste, blieb ihr nur die Jurte ihres Bruders, denn bei der Trennung verlor sie praktisch ihren gesamten Besitz.

Byambasuren bekam ein Bett, doch die Frau ihres Bruders und ein zweiter Bruder, der ebenfalls dort lebte waren gegen ihren Einzug. Sie hatten selbst nicht viel. Ihre Brüder sind Alkoholiker und die Atmosphäre in der Jurte war mehr als unfreundlich. Byambasuren musste oft ertragen, wie sie und ihre Kinder angeschrien wurden.

Byambasuren und auch ihre Kinder waren traumatisiert von ihrer Vergangenheit und litten sehr unter den Umständen. Dennoch fand Byambasuren die Kraft, sich für ein besseres Leben einzusetzen. Sie hatte gerade eine Arbeit in einer Bäckerei gefunden, als Mandach Naran ihr eine Jurte zusprach.

Die Jurte gibt ihr und den Kindern ein sicheres Heim, in dem sie mehr Platz als nur die Fläche eines Bettes einnehmen dürfen und einander als Familie begegnen können. In der Jurte kann sich Byambasuren von den Strapazen des Tages erholen, ohne am Abend neuerlichen Schwierigkeiten ausgesetzt zu sein. Damit hat sie eine Chance, ihren Job langfristig zu behalten.

Psychisch ist diese Lebensveränderung von grosser Bedeutung. Die Jurte gibt Byambasuren Zuversicht und Wertschätzung, auf deren Basis sie ihr Selbstwertgefühl mit der Zeit wieder aufrichten kann.

2019 besuchten wir Byambasuren erneut. Ihr Leben hatte sich deutlich verbessert, die Jurte war ein Abbild davon. Stolz erzählte sie uns, dass sie mit jedem Lohn etwas in ihr Zuhause investiere.

Sorge bereitet ihr jedoch weiterhin die Beziehung zur Familie ihrer Verwandten. Sie hat sich zwar mit dem Umzug in ihre eigene Jurte verbessert, doch nur ein anderer, weiter entfernter Stellplatz bietet ihr den Schutz, den sie sich wünscht. Da es schwierig ist, einen Stellplatz zu finden, unterstützt sie Mandach Naran bei der Suche.

Niamka

Erdenet

Niamka ist eine junge Mutter mit Ausbildung. Seit sie jedoch zu ihrem Mann gezogen war, hatte sie nicht mehr gearbeitet, da es in dieser Gegend keine freien Stellen gab und sie mit den Kindern beschäftigt war.

Wie bei vielen jungen Familien reichte das Einkommen des Mannes nicht, um einen eigenen Haushalt zu gründen. Sie lebten deshalb beim Onkel ihres Mannes, zu dritt in einer kleinen Hütte. Der Onkel hatte ihren Mann wie ein Vater aufgezogen, das Einkommen wurde deshalb fast vollständig für seine Arztrechnungen eingesetzt. Sie hatten keinerlei Möglichkeit, Geld zu sparen. Die Schulden begannen sich anzuhäufen.

Die Familie steht exemplarisch für die Situation vieler anderen jungen Familien, die unter dem Druck der Umstände langsam auseinanderbrechen. Am Ende stehen Frauen mit ihren Kindern allein da, mit wenig oder gar keiner Unterstützung.

Die Jurte gibt ihnen eine Chance, eine Privatsphäre aufzubauen, die sie als Familie zusammenhält. So ist die Chance, dass sie die Abwärtsspirale vermeiden und ihr Leben als Familie fortsetzen können, um ein Vielfaches grösser.

2019 besuchten wir Byambasuren erneut. Sie und ihr Mann haben inzwischen drei Kinder und sind glücklich in ihrer Jurte. Nach dem Tod des Onkels sind sie der Schulbildung der Kinder wegen in die Hauptstadt gezogen.

Umwelt / Littering

Seit 2018

Umweltthemen liegen uns am Herzen

Gerade der Umgang mit Abfall, bzw. Littering ist ein drängendes Problem.

Nicht nur in den Jurtenbezirken der Hauptstadt liegt überall Müll herum, auch auf dem Land sammelt er sich an. Die neu entstandene mongolische Mittelschicht beginnt, ihr eigenes Land zu erkunden. Dabei wird der zurückgelassene Müll zu einem immer grösseren Problem. In den letzten Jahren hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Für Littering besteht noch keinerlei Problemwahrnehmung. Eine solche kommt auch nicht, wie es scheint, aus dem angrenzenden Ausland.

Es gilt jetzt zu handeln, bevor sich der Müll über das ganze Land verteilt hat. Denn traditionell haben Mongolen eine gute Umweltwahrnehmung und ein gutes Verständnis dafür, dass für einen nachhaltigen Umgang mit ihr gewisse Regeln notwendig sind.

Um eine Sensibilisierung anzustossen und eine Veränderung im Handeln zu erreichen, setzen wir auf den direkten Dialog mit Menschen aller Gesellschaftsschichten. Wir integrieren das Thema soweit möglich in alle Projekte. Wir reden darüber – auch um andere Stellen zu animieren, das Problem anzugehen.

Auszeit mit Zukunft

Was wir tun

Mandach Naran bietet eine Auszeit für sozial benachteiligte Frauen und ihre Kinder an, die dem Thema Umwelt gewidmet ist.

Damit wird die Unterstützung der Frauen mit einer Sensibilisierung für Umweltfragen verknüpft. Durch den persönlichen Kontakt und vielfältige, praktische Inputs wird der Grundstein für eine Integration nachhaltigerer Lebensweisen in den gelebten Alltag gelegt.

Durch eine gezielte Auswahl von Teilnehmerinnen soll die Zusammenkunft ausserdem dafür genutzt werden, Risiken und Chancen eines von Frauen geführten Start-ups im Bereich Recycling auszuloten.

Hintergrund

Sozial benachteiligte Frauen haben nur in seltenen Ausnahmefällen das Geld, ihre Kinder mit aufs Land zu nehmen. Diese kommen selten aus der Stadt heraus und wachsen deshalb ohne den Kontakt mit Natur und Umwelt auf. Das wirkt sich ganz direkt auf das Umweltverhalten aus.

Die physischen und psychischen Ressourcen der Frauen werden von ihrem anstrengenden Leben meist derart beansprucht, dass ihnen auch im Falle von Möglichkeiten die Kraft für einen positiven Lebenswandel fehlt.

Eine Auszeit wirkt Wunder. Sie schafft Distanz, ermöglicht Regeneration und Momente der Freude.

Findet sie in der Natur statt, haben die Frauen und ihre Kinder zudem die Möglichkeit, ihr Umweltverhalten ganz direkt zu überdenken und ein Stück weit zu ihren kulturellen Wurzeln zurückzufinden. Traditionell leben nomadische Mongolen in perfekter Abstimmung mit ihrer Umwelt.

Die Auszeit zielt darauf ab, das eigene Umweltverhalten aus verschiedenen Perspektiven zu reflektieren und Wege aufzuzeigen, wie ganz konkret Verbesserungen im Alltag gemacht werden können.

Die Gründung eines Recycling Start-ups könnte engagierten Frauen helfen, eine neue Lebensgrundlage zu schaffen. Eine nachhaltige Lebensgrundlage für sich und ihre Kinder, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes.

Wie verwenden wir das Projektgeld?
Wir laden Frauen und ihre Kinder zu einer Woche auf dem Land ein, fahren mit ihnen in die Natur und bieten ihnen unterhaltende, interessante und bildende Inputs, Spiele und Begegnungen. Dabei übernehmen wir alle anfallenden Kosten: Transport, Übernachtungen, Verpflegung, Entlohnung der beteiligten mongolischen Projektinvolvierten (Vortragende, Handwerker, Dolmetscher, etc.).
Ein Netzwerk aus Frauen für Frauen

Aus dem Camp von 2019 ist 2022 eine Frauengruppe hervorgegangen, die füreinander einsteht und sich gegenseitig hilft. Die Frauen sind mittlerweile stark und positiv. Sie haben ihre Lebensituationen verbessert und stehen finanziell auf eigenen Füssen. Sie beginnen sogar, anderen Frauen zu helfen.

Es bildet sich ein echtes Netzwerk von Frauen für Frauen. Ein Netzwerk, durch das sich das Gute in der Gesellschaft fortpflanzt.

Einige Frauen haben sich 2022 zusammengetan und wollen ein Gewächshaus betreiben. Mandach Naran unterstützt ihre Initiative, weil sich ihr Gruppenzusammenhalt so stärkt, sie ein Einkommen generieren können und sich die Vision eines EcoFences von alleine zu realisieren beginnt. Es zeichnet sich das Entstehen eines ökologischen Frauenortes ab, eine Anlaufstelle für andere Frauen und eine Basis für das Frauennetzwerk der Mandach Naran Familie. 

Eco Fence

Seit 2019

Was wir tun

Mandach Naran mietet eigene Landstücke in den Jurtenbezirken, um diese Frauen ohne eigene Jurtenstellplätze als Übergangslösung anzubieten. Dabei wird auf mindestens einem dieser Grundstücke ein Recyclinghaus gebaut, das möglichst ohne Heizung auskommen soll. Das Grundstück soll Schritt für Schritt zu einem Demonstrationsobjekt werden, mittels dessen eine nachhaltigere Lebensweise vorgelebt werden kann. Dafür kooperiert Mandach Naran mit Oyunbaatar, einem engagierten Ingenieur und Recyclingspezialisten, der unsere Vision teilt.

Die Frauen, welche ihre Jurte temporär auf dem Grundstück platzieren, haben die Chance, sich mit den Ideen und Konzepten auseinanderzusetzen. Mit der Zeit soll ein Netzwerk entstehen, das eine Alternative vorlebt.

Mit einem Demonstrationsobjekt mitten in den Jurtenbezirken ergibt sich eine grosse Reichweite und Ausstrahlungskraft. Es ist ein Ort für Kurse und die dort lebenden Frauen können die alternative Lebensweise testen und weiterentwickeln.

Hintergrund

Immer wieder kommt es vor, dass eine Frau vollkommen mittellos ist oder sich in einer Akutsituation befindet. Da die Jurtenbezirke überfüllt sind, wird es zunehmend unmöglich, schnell einen Platz für diese Frauen zu finden. Die Wartezeiten für einen eigenen Platz werden immer länger. Die Frauen brauchen Soforthilfe. Mit eigenen Stellplätzen will Mandach Naran ihnen eine sichere und entspanntere Wartezeit ermöglichen.

Gleichzeitig kann eine nachhaltige Veränderung im Umweltverhalten nur angestossen werden, wenn möglichst viele Menschen aus erster Hand und am eigenen Leib testen können, wie eine Alternative sich auf ihr Leben auswirken würde. Information und freiwillige Selbstversuche scheinen uns die beste Herangehensweise.

Erfahrungen aus dem Themencamp vom Sommer 2019 zeigen, dass marginalisierte Frauen dem Thema viel Interesse entgegenbringen und sehr offen sind für Veränderungen. Da sie nicht viel besitzen und sie täglich direkt mit den unangenehmen Seiten von Littering und Luftverschmutzung konfrontiert sind, fällt ihnen eine Umstellung vielleicht leichter.

Wie verwenden wir das Projektgeld?

Wir sichern uns die Rechte an mindestens einem Landstück und setzen darauf verschiedene Projekte um, beispielsweise im Bereich nachhaltiges Wohnen, Sanitäranlagen oder Bodenqualität.

Der Bau des Recyclinghauses wird gemeinsam mit Oyunbaatar finanziert und durch ihn ausgeführt.

News 2022

Einige Frauen aus dem Camp 2019 (siehe Auszeit mit Zukunft) haben sich 2022 zusammengetan und wollen ein Gewächshaus betreiben. Mandach Naran unterstützt ihre Initiative, weil sich ihr Gruppenzusammenhalt so stärkt, sie ein Einkommen generieren können und sich die Vision eines EcoFences von alleine zu realisieren beginnt. 

Individuelle Förderung

Seit 2018

Was wir tun

Immer wieder begegnen uns aussergewöhnliche Menschen, die zu fördern uns ein Anliegen ist. Sie haben Talent, sie zeigen Einsatz – und haben doch nicht die Chance, ihr Potenzial zu verwirklichen. Wenn sich uns eine Person öffnet, wir ihre Lebenssituation vollständig verstehen und sich eine Möglichkeit ergibt, mit wenig viel zu bewirken, fördern wir sie. Individuell, auf Augenhöhe, zum Nutzen vieler. Wir vermitteln Kontakte, bezahlen Kurse, organisieren selbst etwas – je nachdem, wie man mit wenig am meisten erreichen kann.

Wir richten uns nach folgenden Kriterien:

  • Die Person könnte die Weiterbildung ohne die Hilfe von Mandach Naran nicht besuchen. / Die Person könnte den nächsten Entwicklungsschritt ohne die Hilfe von Mandach Naran nicht tun.
  • Die Weiterbildung erlaubt es der Person, sich weiterzuentwickeln und ist von langfristigem Nutzen (Nachhaltigkeit).
  • Die Weiterbildung ist für eine Weiterentwicklung von strategischer Bedeutung.

Nyambaatar

Hintergrund

Mandach Naran begleitet und unterstützt den mongolischen Kameramann und Produzenten Nyambaatar beim Besuch von Weiterbildungen, damit er eine Chance hat, sein Talent weiter zu entfalten.

Nyambaatar gilt als Nachwuchstalent. Er ist Autodidakt, hat jedoch von 2014 bis 2017 erfolgreich eine eigene Firma gegründet und geführt (Little House).

Qualitativ hochwertige Weiterbildung ist in vielen Bereichen der Kunst nicht vorhanden. Nur wer genügend Ressourcen hat, kann sich das nötige Know-How im Ausland holen.

Nicht selten stehen Kunstschaffende früher oder später vor der Wahl, ihrem Talent weiter Raum zu geben und dafür in Armut zu leben, oder sich zugunsten eines sichereren Einkommens davon abzuwenden.

Weiterbildung 2018

Im März 2018 haben wir Nyambaatar einen Aufenthalt in der Schweiz ermöglicht, während dem er Schweizer Filmschaffende treffen, und sich mit ihnen austauschen konnte. Der Fokus lag auf der Darstellung von Emotion. Der Aufenthalt hat es ihm ermöglicht, eine »europäische» Sichtweise auf das Filmschaffen kennen zu lernen und wertvolle Anregungen zur technischen Umsetzung und einem sinnvollen Materialeinsatz zu erhalten. Einige der neuen Bekanntschaften werden ihm auch in Zukunft als Mentoren zur Seite stehen.

Mandach Naran möchte sich bei jedem, der zu dem Programm beigetragen hat, herzlich für das freiwillige Engagement bedanken!

Nyambaatar: „Was ich hier gelernt habe, hat meinen Horizont erweitert und mir Mut gemacht, meine eigenen Projekte voranzutreiben. Vielen Dank an alle, die sich Zeit für mich genommen haben.“

Dreharbeiten 2019

Dank Mandach Naran und der Unterstützung durch dpvideoproductions (neu: Romeo & Jane) konnte Nyambaatar im Juni 2019 einen Arbeitsauftrag aus der Schweiz annehmen. Dieser hatte sich aus seinem Weiterbildungsaufenthalt von 2018 ergeben.

Während seines 11 tägigen Einsatzes produzierte er einen Imagefilm für Waldschutz Schweiz.

Romeo & Jane stellte dafür einen professionellen Schnittplatz zur Verfügung und stand als Diskussionspartner an seiner Seite. Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag!
Der direkte Einblick in die Arbeitsrealität im Schweizer Filmwesen ist nicht das Einzige, das für Nyambaatar zählt. Der Austausch mit hiesigen Fachleuten anhand eines konkreten Projektes, sowie die Möglichkeit, in einem anderen Landeskontext zu agieren, beides ist für seinen Werdegang in der Mongolei sehr wertvoll.

Nyambaatar sagt: «Am meisten habe ich mich gefreut, meine Fähigkeiten zeigen zu dürfen. Für einen Filmmacher aus der Mongolei ist das etwas Besonderes. Hierher zu kommen für einen Projektauftrag – einfach genial.

Manchmal habe ich das Gefühl, die Gegebenheiten in der Mongolei hindern mich daran, mich weiter zu entfalten.

Mein Dank gilt Mandach Naran und dpvideoproductions [Romeo & Jane], die mir durch ihre Gastfreundschaft geholfen haben, dieses Projekt zu realisieren.

Wie schön wäre es, wenn ich auch in Zukunft solche Projekte machen dürfte!»

Waldschutz Schweiz sagt: «Nyambaatar ist sehr talentiert. Der Kurzfilm übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem. Das Arbeiten mit ihm hat Spass gemacht, er ist ein toller Typ. Wir haben uns immer wohl gefühlt während dem Dreh. Wir würden ihn jederzeit wieder engagieren.»

Dreharbeiten 2023

Im Sommer 2023 leitete Nyambaatar die Dreharbeiten im Songprojekt Cascading Matter, das Mandach Naran in Zusammenarbeit mit Sommer Filmmusik 2022 gestartet hatte. Cascading Matter ist ein einmaliges Musikprojekt, das die kulturellen Grenzen zwischen der Mongolei und der Schweiz überbrückt. Involviert sind neben Sommer Filmmusik auch Bayanzul Damdinsuren, Nyambaatar Khadbaatar. Mandach Naran agiert vor allem als Vermittler, Koordinator und Co-Produzent und unterstützt die mongolischen Künstler in der Umsetzung des Projektes.

Im August unterstützte Mandach Naran Nyambaatar bei einer Zusammenarbeit mit School of Commons in Zürich. Mandach Naran hostete Nyambaatar und organisierte die Logistik.

Der von Nyambaatar 2019 für  Waldschutz Schweiz gedrehte Imagefilm

Uranzaya

Uranzaya ist und im Themencamp 2019 als begabte Zeichnerin aufgefallen. Bisher hat sie keinen Unterricht erhalten. Den Blick, die Technik, sie hat sich alles selbst angeeignet. Der Künstler, der die Aktivität betreute, hat sich bereit erklärt, Uranzaya kostenlos Privatunterricht zu geben. Damit erhält sie die Chance, hochwertigen Unterricht in einem Bereich besuchen zu können, zu dem sie sonst keinen Zugang hätte.

Enkhbayar

Enkhbayar ist alleinerziehend und kann nur eingeschränkt gehen. Sie rechnet gern und versucht seit langem, sich im Bereich Buchhaltung weiterzubilden. Ihr Effort ist bewundernswert, blieb bisher jedoch erfolglos. Wir möchten ihr die Chance geben, einen Beruf zu erlernen, mit dem sie ihr Leben verbessern und gleichzeitig vereinfachen könnte.